Was ist, darf sein.

Was sein darf, kann sich verändern.

Arnold Beisser

Muss es aber nicht.

Bettina Hagedorn

Gestaltpraxis am Hagedorn

In meiner Gestaltpraxis am Hagedorn arbeite ich im dialogischen Gespräch mit Ihnen an Ihren Anliegen.

  • Gestalt

    Die Gestaltarbeit ist eine offene Arbeit mit dem jeweils aktuellen Thema. Durch die Beschäftigung mit den Prozessen zwischen Klient(in) und Therapeutin wird ein Übungs- und Forschungsfeld eröffnet, welches die Selbstorganisation beleuchtet. Es ist eine Arbeit, die die Seele berührt.

  • Beratung

    In der Beratung geht es um ein von ihnen speziell abgegrenztes Thema für einen bestimmten Zeitraum. Durch meine langjährige Erfahrung im Hospizbereich kann ich Beratungseinheiten zur Kommunikation auch mit Schwerstkranken und Sterbenden und auch zur Angehörigenarbeit geben.

  • Coaching

    Im Coaching arbeiten wir an der beruflichen (Neu-) Positionierung. Durch die strategische Ausrichtung wird das Coaching ein intensiver Prozess mit starkem Akzent auf die konkrete Umsetzbarkeit.

Was ist Gestalttherapie?

Wir arbeiten mit Worten, manchmal auch mit Selbsterforschungsexperimenten, stets mit Gewahrsein und Präsenz. In der Gestaltarbeit geht es vor allem um die Wahrnehmung der eigenen Gefühle und Bedürfnisse im Hier und Jetzt. Wir arbeiten nicht mit der Vergangenheit – und nicht mit Verhaltensänderungsanforderungen.

Wie heilt Gestalttherapie?

Gestalttherapie heilt durch Würdigung: Der Klient kommt zur Therapeutin, weil er mit einem Lebensproblem meint, nicht mehr allein fertig werden zu können. Vorsichtig läßt ihn die Therapeutin erleben, daß er selbst in Wirklichkeit über große Kräfte verfügt, die ihm das Überleben ermöglichen. Durch die Würdigung dieser Kräfte kommt der Klient in Kontakt mit seiner Fähigkeit, Lösungen (seines Problems) für sich zu finden. Dieser Kontakt macht es ihm möglich, sich selbst, seine Mitmenschen und seine Umgebung so wahrzunehmen, daß er die Unterstützung spürt, die er daraus ziehen kann. Innerhalb dieser therapeutischen Haltung der Würdigung sind eine Vielzahl von Methoden anwendbar. Die Therapeutin setzt sie so ein, wie es der Persönlichkeit ihres Klienten und ihrer eigenen Persönlichkeit entspricht.

Wem hilft Gestalttherapie?


Gestalttherapie hilft jedem, der bereit ist, ernsthaft etwas für sich zu tun. Die Gestalttherapeutin unterstützt den Klienten, damit er für sich selbst neue Wege finden kann. Sie gibt ihm keine „Patentrezepte“ an die Hand. Mit Unterstützung der Gestalttherapeutin erfährt der Klient, durch welche erlernten Mechanismen er sein Wachstumspotential bremst: Eigentlich lebenswichtige Symptome − Angst, Selbstzweifel, Aggressivität, Rückzug, Schmerzen, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft usw. – treten in unangemessenen Situationen auf, werden einseitig übersteigert und behindern so die natürliche Fähigkeit jedes Menschen, die aktuelle Wirklichkeit wahrzunehmen und sich sinnvoll auf diese zu beziehen.

Woher kommt Gestalttherapie?


Die ersten Grundlagen hat die Gestaltpsychologie Anfang des 20. Jahrhunderts geschaffen: Sie beschreibt die Wahrnehmung als ganzheitlichen Prozeß, mit dem ein Lebewesen seine Umwelt für sich strukturiert. Die Gestalttherapie ist von einer Gruppe von Psychoanalytiker, Psychologen und Sozialwissenschaftlern geschaffen worden. Lore und Fritz Perls legten gemeinsam mit Paul Goodman die Grundlagen. Ihre Schüler − Isadore From, Erving und Miriam Polster, Daniel Rosenblatt, James Simkin, Paul Weisz u.a. − entwickelten sie weiter. Die Gestalttherapie hat die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Gestaltpsychologie für die Psychotherapie nutzbar gemacht und mit der Forderung des existentialistischen Philosophen Martin Buber verbunden, die Mitmenschen nicht als Objekte anzusehen, sondern als „Du“ zu achten. Auf diese Weise ist eine wissenschaftlich fundierte Psychotherapie entstanden, die zugleich durch eine tiefe humane Verpflichtung gekennzeichnet ist.“

Mit freundlicher Genehmigung des Therapeutenadressenservices.

Die 5 Kontaktarten

„Kräfte lassen sich nicht mitteilen – nur wecken“ Georg Büchner

Im Verlauf des gemeinsamen Prozesses finden Sie zu Ihrer eigenen Stärke zurück, die immer schon vorhanden ist. Es ist meine tiefe Überzeugung, dass jeder das Potential zur Heilung und Entwicklung in sich trägt.

Es kann hilfreich sein, sich die fünf Kontaktarten anzuschauen.

Projektion
Bin ich jemand, der meine eigenen unterdrückten Verhaltensweisen (und vielleicht auch – wünsche) bei anderen anprangert? Gut daran zu erkennen, worüber ich mich bei anderen am meisten aufrege.
Deflektion
Gehe ich Schwierigkeiten lieber aus dem Weg? Dabei wehre ich bereits die Wahrnehmung von Schwierigkeiten ab, was kurzfristig hocheffektiv ist.
Konfluenz
Möchte ich immer Harmonie herstellen? Hier möchte ich lieber verschmelzen und wahre keine Distanz. Leider nur das Vorrecht der Verliebten – und vielleicht deshalb so beliebt.
Retroflektion
Beschäftige ich mich auch im Kontakt mit anderen vor allem mit mir selbst? Eine Eigenspiegelung. Ich trete offenbar in Kontakt, ohne wirklich in Kontakt zu kommen,
Introjektion
Erlebe ich manche Sätze in mir als besonders stark, obwohl sie mir wesensfremd vorkommen? Häufig Sätze, die Eltern oder „die Gesellschaft“ unterschreiben würden.

Gestaltarbeit ist Prozessarbeit

Die Gestalttherapie hat keine Therapieziele – und vor allem keinen Veränderungsanspruch. Dies mag zunächst irritierend erscheinen,  suchen doch die meisten Menschen eine Lösung für ihre Probleme. Doch der erste und wichtigste Schritt ist die Selbsterkenntnis und – annahme.

„Was ist, darf sein. Was sein darf, kann sich verändern“ schreibt Arnold Beisser  – hier möchte ich hinzufügen: „Muss es aber nicht“. Dieses Paradox der Veränderung  beinhaltet eine große Freiheit, die mir im Prozess des Begleitens immer wichtig ist. Erst wenn ich nicht mehr unter Druck versuche, etwas zu ändern, kann es passieren, dass dies von allein geschieht – oder akzeptiert wird, wie es ist – was es auch schon ändert.

Mir selbst hat für die Therapie ohne Veränderungsanspruch das Bild eines Spiegels geholfen: erst wenn ich hineinschaue und mich sehe, kann ich mich schminken – oder rasieren (um auch Männer für Gestaltarbeit zu interessieren) – muss es aber nicht tun. Ohne hineinzuschauen ist es aber fast unmöglich. Von daher setzt Gestaltarbeit immer bei meinen eigenen Prozessen an – zum Beispiel bei meiner Selbstwahrnehmung, die deutlicher hervortritt, wenn sie von einer Fremdwahrnehmung gespiegelt wird.

Eine Therapie ohne Therapieziele? Sie hat sehr wohl Prozessziele. (Anke Doubrawa)
Das „wie nehme ich wahr“, „wie bewerte ich“, „wie verhalte ich mich mir selbst gegenüber – und damit auch anderen gegenüber“ genauer anzuschauen und damit herauszufinden, wie ich mich selbst organisiere, schafft eine Basis, mit sich selbst in Kontakt zu kommen und auch Grenzen deutlich setzen zu können.

Gestalttherapie – Wann und für wen?

Grundsätzlich hat der amerikanische Gestalttherapeut Erving Polster gesagt: „Gestalttherapie ist zu wertvoll, um sie nur Kranken zukommen zu lassen“.

Das Verständnis von Gestalttherapie schließt also auch die Begleitung von persönlicher Entfaltung, Persönlichkeitsentwicklung und – reifung mit ein. Konkret heißt dies ganz im Sinne der neuen positiven Psychologie: sie ist auch hilfreich für Gesunde.

Hier nun Anhaltspunkte, bei welchen Erfahrungen/Ereignissen die Gestalttherapie angebracht sein kann:

  • bei Interesse daran, sein Leben selbst aktiv zu gestalten und die Lebensqualität zu steigern
  • wenn Sie im Kontakt mit anderen andere Erfahrungen machen möchten und nicht die immer gleichen
  • wenn Sie sich als antriebslos erleben
  • bei kritischen Lebensereignissen wie Trennung, Scheidung, Umzug, Arbeitsplatzveränderungen oder dem Tod eines Angehörigen oder Freundes
  • bei Erkrankungen, bei denen Sie eine psychische Komponente vermuten
  • bei Übergängen im Leben

Die Gestalttherapie arbeitet nicht mit Diagnosen, die etwas festschreiben, sondern mit der Beobachtung und Beschreibung von Selbstorganisationsprozessen.

Bettina Hagedorn

Ich bin Diplom-Psychologin (BDP), habe in Würzburg und Trier studiert und war lange Zeit für die Hospizbewegung (DHPV) tätig. Die Haltung in der hospizlichen Arbeit: zu begleiten, und sensibel zu sein für die Bedürfnisse meines Gegenübers hat sich in der Gestaltarbeit noch vertieft.

Meine gestalttherapeutische Ausbildung am Gestaltinstitut Köln erstreckte sich über sechs Jahre – von 2006 – 2012 und beinhaltete neben einer fundierten theoretischen Auseinandersetzung vor allem einen intensiven Praxisanteil. Hier wurde nach den ersten zweieinhalb Jahren mit der gestalttherapeutischen Arbeit in der Ambulanz des Instituts begonnen und diese unter fachlicher Supervision die folgenden Jahre weitergeführt.

Zu meinen Ausbildern gehörten: Anke und Erhard Doubrawa, Dr. Stefan Blankertz, Dr. Stephen Schoen, Frank Farelly in einem Intensivseminar mit Dr. Noni Höfer, Ursula Schilling, Horst ter Haar und ganz sicher meine Kolleginnen Andrea LöfflerBärbel Eberlei und Gabriele Kattwinkel in der Ausbildungsgruppe.

Als geborene Dortmunderin freue ich mich sehr, nach 20 Jahren außerhalb des Ruhrgebiets wieder in meiner Heimat zu leben und zu arbeiten.

Kontakt

Gestaltpraxis am Hagedorn
Bettina Hagedorn
Donnerstraße 23
44319 Dortmund
0231.92 77 77 33
info@gestalttherapie-dortmund.de